Die vier edlen Wahrheiten – Der Kern des Buddhismus

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Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens stößt man häufig auf den Buddhimus und seine Lehren. Das Fundament der buddhistischen Lehre bilden „Die vier edlen Wahrheiten“, ohne deren Verständnis und Verinnerlichung der Buddhismus nur als theoretisches Wissen fundiere und nicht als religiös-philosophische Lehre zur Erleuchtung ausgeübt werden könne.

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Im nachfolgenden beschreibe ich die wesentlichen Aspekte der vier edlen Wahrheiten und kratze dabei nur an der Oberfläche der Lehren Buddhas. Alles andere würde zum einen den Rahmen sprengen und einer wissenschaftlichen Dissertation gleichen. Zum anderen besitze ich auch nicht die Fachkenntnis, um aus dem Stehgreif einen informativen Text hervorzubringen. Wer sich in dieses Thema vertiefen möchte, muss Wohl oder Übelst auf Fachliteratur zurückgreifen…

Die vier edlen Wahrheiten – Kurz und knapp erklärt

1. Wahrheit

„Alle Existenz ist von Leiden gekennzeichnet
Im Buddhismus werden drei Arten bzw. Typen des Leids unterschieden:

  • das Leid am Leiden,
  • Leid an Veränderungen,
  • Leid an Bedingtheit
Alle Existenz ist vom Leiden gekennzeichnet. (Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)
Die Erste Edle Wahrheit: Alle Existenz ist von Leiden gekennzeichnet. (Foto: Rainer Sturm / pixelio.de)

Das Leid am Leiden ist dabei die offensichtlichste Form, da diese Erfahrung dem Individuum direkt schmerzlich trifft. Im Buddhismus gibt es im Allgemeinen vier verschiedene Erfahrungen für diese Form des Leids: das Leid bei der Geburt, das Leid bei Krankheit, das Leid beim Altern und das Leid vom Tod. Das heißt gleichzeitig, dass von der Geburt bis zum Tod man stets mit Leid konfrontiert ist.
Glücksmomente bzw. Momente der Freude und des Wohlbefindens treten zweifellos auch in unserem Leben auf, allerdings sind diese nur kurze Zustände und durch Vergänglichkeit gekennzeichnet. Das Leid am Verlust dieses Zustandes der Freude und des Wohlbefindens wird als das Leid an Veränderungen bezeichnet.

Die Unwissenheit oder das Nicht-Verstehen, dass Glücksmomente einen vergänglichen Zustand darstellen und das Leben mit dem Leiden verbunden ist, wird das Leid an Bedingtheit genannt. Dies wird oftmals von Individuen nicht erkannt und bringt dadurch erst die beiden anderen Typen des Leids zum Vorschein und bindet uns an eine „unerleuchtete“ Existenz.

2. Wahrheit:

„Leiden entstehen aus einem Verlangen, Bedürfnis oder einer Gier
Jeder Mensch strebt nach Glück und versucht das Leid zu Überwinden. Doch was das wahre, nicht vergängliche Glück ist und wie dieser Zustand erreicht werden kann, wird von vielen nicht verstanden. Die Unwissenheit sowie das nicht Wahrhaben wollen der Desillusion des vergänglichen Glücks sind dabei die Wurzel allen Leids. Denn dies veranlasst uns erst dazu, zu glauben, dass durch Befriedigung unseres sinnlichen und körperlichen Verlangens das wahre Glück empfunden wird. Dies ist aber nicht der Fall, da die Befriedigung dieser Gier mit vergänglichen Dingen „so flüchtig wie ein Tautropfen ist“.

3. Wahrheit:

„Die Aufhebung des Verlangens und der Gier hebt das Leiden auf
Ein Prinzip des Buddhismus ist, das alles Dasein eine gegenseitige Abhängigkeit hat und/oder miteinander agiert – das sogenannte Karma. Es ist zu vergleichen mit der Ursache-Wirkung-Regel, eine Art Kausalitätsbeziehung. Demnach ist es selbstverständlich auch möglich, dem Leid zu entkommen – sofern man verstanden hat, was Leid und dessen Ursache ist. Das Verhindern der Ursache – in diesem Fall das Verhindern des Aufkommens eines Verlangens oder einer Gier – ist einzig dadurch möglich, wenn ein Zustand der Leere und Befreiung aller Sorgen, Problemen sowie Desillusionen erreicht wird. Dieser Zustand wird als Nirvana bezeichnet.

4. Wahrheit:

„Der Weg zur Aufhebung des Leidens ist der „achtfache Pfad““

Der mittlere Weg führt aus dem Leid und zur Erleuchtung. (Foto: Sonja Michel)
Der mittlere Weg führt aus dem Leid und zur Erleuchtung.

Ist man sich bewusst, dass der Zustand der Leere  und der Befreiung aller Sorgen und Probleme die Aufhebung  des Verlangens und somit auch das Leiden aufhebt, stellt die letzte der vier edlen Wahrheiten dar, wie dieser erstrebenswerte Zustand zu erreichen ist. Dabei muss man die drei vorherigen Wahrheiten verinnerlicht haben und verstehen, dass es sich um einen langwierigen Prozess der Selbstverwirklichung handelt. Durch Praktizieren des achtfachen Pfades, der da heißt: „rechtes Glauben, rechter Denken, rechtes Sprechen, rechtes Tun, rechtes Leben, rechtes Streben, rechte Konzentration und rechtes Sichversenken“ soll der Weg geebnet werden, der zur Aufhebung des Leidens führt.


Literatur über den Buddhismus

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Quellen:
„The Four Noble Truths“, by The Dalai Lama; translated by Gesha Thupten Jinpa; edited by Dominique Side, HarperCollins Publishers India, Eleventh Impression 2006
„Dalai Lama – Inneren Frieden finden“, herausgegeben von Michael Wallossek im Theseus Verlag
„Die Suche der Menschheit nach Gott“, Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft Deutscher Zweig e.V., Selters/Taunus, 1990
Pagode Phat Hue – Die 4 Edlen Wahrheiten


Mehr zum Buddhismus und zum Glück findet Ihr in meinem Eintrag:
Der Sinn des Lebens in drei Fragen aufgeschlüsselt.

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Namasté! Schön, dass Du meinen Nepal Blog gefunden hast. Ich heiße Khai-Thai, ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern stammen aus Vietnam, Frankfurt ist meine Heimat und Nepal mein Zuhause. Seit 2011 besuche ich das wundervolle Land für mehrere Monate im Jahr und engagiere mich für unsere Hilfsprojekte vor Ort. In diesem Nepal Blog schreibe ich über meine Eindrücke, Erfahrungen, Anekdoten und Projekte - Einfach mein-Nepal eben ;)

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