Nach dem Rückschlag beim Coca-Cola-Fußball-Turnier in Kathmandu erhalte ich von einigen Schülern aus der ehemaligen 10. Klasse der Snowland Ranag School sehr schöne Nachrichten! Nach knapp 3 schulfreien Monaten, die sie in ihren Dörfern weit außerhalb der Hauptstadt verbracht haben, sind sie seit einigen Tagen wieder zurück in der Schule und berichten mir fleißig von ihren Ferien.
Als die Schülerinnen und Schüler das SLC (School Leaving Certificate) im vergangenen März bestanden hatten und somit zum Besuch eines Colleges zugelassen wurden, durften sie in den drei monatigen Ferien wieder in ihren Dörfer zurückkehren und ihre Familien und Angehörige besuchen. Einige der Schülerinnen und Schüler hatten bis zu diesem Zeitpunkt ihre Eltern für die Zeit, die sie in der Snowland Ranag School verbracht hatten – immerhin 10 Jahre – nicht mehr wieder gesehen!!
Ich kann mir trotz der ganzen Berichte gar nicht ansatzweise vorstellen, wie glücklich sowohl Kinder als auch Eltern gewesen sein müssen!!
Im Gegensatz dazu kann ich mir problemlos die mühsame Reise allzu gut vorstellen. Zwar hatte ich niemals deren Erfahrungen machen müssen, aber stundenlange Busfahrten von Kathmandu in die Nachbarstädte über holprige und nicht immer sichere Straßen lassen mir noch heute kalten Schweiß über den Rücken laufen. Die Dörfer der Kinder sind aufgrund der schlechten Infrastruktur in den entlegenen Regionen Nepals nur schwer und nicht in einem Tag zu erreichen. Um beispielsweise Dolpo zu erreichen mussten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine 12-stündige Busfahrt auf sich nehmen, danach in einen Flieger steigen (der wegen Witterungsbedingungen tagelang nicht abhob) und wäre das schon nicht genug auch noch einen stundenlangen Marsch vollziehen, ehe sie in Dolpo eintrafen!!
Unfassbar anstrengende und mühsame Reise, die – nennt mich verückt – mich irgendwie doch reizt. Sollte ich wieder eine längere Zeit in Nepal verbringen, wer weiß……
Da die Ferien für die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse nun doch wieder vorbei sind und sie alle wieder heil in Kathmandu eingetroffen sind, beginnt so langsam für sie das College-Leben. Natürlich wird dieses seitens Sponsoren/Paten finanziert. Der Besuch eines Colleges und das Leben in einer der dort hiesigen Hostels ist selbstverständlich mit Kosten verbunden. Glücklicherweise konnten für alle Kinder Sponsoren gefunden werden!! So wie ich es verstanden habe, werden die Kinder dabei die White House Secondary School in (Khumal Heights, Satdobato) Lalitpur besuchen.
Ich werde versuchen mehr Informationen herauszufinden und wünsche bis zum Beginn ihrer neuen Schulzeit meinen Kids alles erdenklich Gute und viel Spaß beim Lernen 🙂
Snowland
Das klingt mal auf jeden Fall nach einem riesen (anstrengenden) Abenteuer – wobei mir das Nussschalen-Ding doch etwas Angst macht 🙂
Ja, das ist schon wahnwitzig, wie lange man für solche Strecken benötigt!! Unfassbar!!!! Aber wie Du schon richtig schriebst, es muss ein unvergessliches und einzigartiges Erlebnis gewesen sein.
Das möchte ich einiges Tages auch einmal erleben dürfen. Irgendwie hat es bei meinem langen Aufenthalt nie wirklich geklappt. Immer wieder hatte man was anderes zu tun und zack, stand ich schon vor meinem letzten Monat… den wollte ich dann doch lieber mit meinen Kids verbringen 🙂
Naja, was nicht ist, kann ja noch….
Danke für die Links, lese ich mir bei Gelegenheit mal durch.
LG
Basundhara
Den Weg der Kinder nach Hause kann ich durchaus nach vollziehen.
Im Dezember letzten Jahres bin ich mit meinem Freund in sein Dorf gegangen. Chisapani/ Wachipalla in Khotang. Khotang ist in Ost Nepal südlich vom Solu Khumbu.
Wir waren 12 Stunden ( zurück 19 Stunden) mit dem Bus, wohlbemerkt Local Bus) unterwegs, haben in einer Klein Stadt übernachtet und am nächsten Tag ging es weiter 5 Stunden mit einem Jeep. Erst 3 Stunden über ein eingetrocknes Flussbett, dann ging es Wege, die ich hier niemals befahren würde, hoch immer nur hoch. Oftmals am Rande eines tiefen Abhanges. Dann mussten wir mit einem Nusschalenartigen Floß den Dud Khosi überqueren, danach ging es 12 Stunden per Fuss immer nur hoch.
Sein Dorf liegt etwa bei 3500 Metern. Also Flachland in Nepal ;).
Die Woche dort im Dorf, die ich gemeinsam mit ihm und seiner Familie verbrachte war ein einzigártiges Erlebniss, oder Abenteuer für mich. Ich lernte Nepal kennen, wie es als Tourist niemals möglich gewesen wäre.
Du kannst gerne nachlesen, ich gebe Dir ein paar Links.
http://nepalmeromaya.blog.de/2012/01/12/bitteschoen-liegt-beltar-12440649/
http://nepalmeromaya.blog.de/2012/01/15/stink-normaler-highway-nepal-12456033/
http://nepalmeromaya.blog.de/2012/01/19/rueber-12482256/
Unter dem Tage Chisapani kannst Du auch anderes nach lesen.
Schön das es Deinen Kindern so gut geht.
Ich freue mich für jeden Nepalesen, der es schafft eine Schule zu besuchen und für seine Zukunft eine Perspektive zu sehen.
LG
Tom00
Schon krass was manche Menschen auf sich nehmen müssen.