Ich mag keine Mücken! Damit wäre eigentlich schon alles gesagt…
Aber weil ich Mücken so abgrundtief hasse, reicht ein „Ich mag keine Mücken“ bei weitem nicht aus 😉 Es gibt tatsächlich nicht viel mehr Dinge, die ich mit gleicher oder mehr Leidenschaft hasse… Vielleicht „halbnackte“ Touristen in Boudha, oder die Abgase und der Staub auf Nepals Straßen, oder einfach nur ein Knochen in einem MoMo. Ihr seht schon, ich bin kein großer Fan von Mücken 😉
Obwohl sie mich bislang noch vollkommen in Ruhe gelassen haben – noch ist ein Glück keine Blutsaugersaison (die beginnt nämlich erst mit dem Monsun) – bin ich bereits bestens vorbereitet. Anti-Mücken-Spray, Salben und Öle liegen schon bereit – im großen Supermarkt wurden schon ganze Räucherwerke und hoch toxische Sprühdosen entdeckt… 🙂

Wer mir Paranoia vorwirft, hat noch nicht meine zwei Mückenstiche gesehen, die sich zu halben Tennisbällen entwickelt haben… Und damit ich stehe nicht alleine da. Unterstützung in Sachen nervende Mücken bekomme ich von höchster religiöser Instanz – vom 14. Dalai Lama: „Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche mal zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist“.
Wer möchte da schon widersprechen 😉
Und da wären wir auch schon bei meiner Anekdote. Nachdem es in der letzten März-Woche täglich heftig geregnet und die Temperaturen sich stetig nach oben entwickelt hatten, war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die ersten Mücken ihre lästigen Attacken starteten. Gerade mit dem Wissen, dass mein Körper zum Teil heftig auf Mückenstiche reagiert, fällt es mir extrem schwer Schlaf zu finden, wenn ich weiß, dass sich eine Mücke in meinem Zimmer befindet. Vor allem in der Nacht werde ich zu Ninja-Khai (einer meiner zig verschiedenen Persönlichkeiten – keine Sorge ich bin mental in Ordnung), der nur ein einziges Ziel verfolgt….
In der Regel braucht Khai nicht viel Schlaf. Doch der Schlaf, den Khai braucht, ist dafür umso wichtiger. An den Lärm und dem ständigen Hundegebell in den engen Gassen hatte er sich bereits gewöhnt. Harmlos erschien Khai dieser Radau, befindet sich dieser doch ein Stockwerk unter ihm. Doch an einer dieser klaren Sternennächte weckte ihn um kurz nach 3h in aller Frühe der süße Flügelschlag einer Mücke. Gedankenschnell schoss seine Hand in Richtung linkes Ohr und schnappte ins Leere. Der Flügelschlag wanderte zum rechten Ohr, aber auch da scheiterte Khai an der Dunkelheit.Weiterschlafen und das winzige Tierchen gewähren lassen?! NIEMALS!!

Aus Khai wurde in sekundenschnelle Ninja-Khai, der aus jeder Mücke einen Elefanten macht.
Filigran wie eine Gottesanbeterin katapultierte Ninja-Khai sich aus seiner Liege. Wie eine Eule erblickte er in totaler Finsternis den Lichtschalter. Wie ein Erdhörnchen begutachtete er die Umgebung – allerdings ohne Erfolg. Daraufhin legte er sich wie ein Tiger geduldig auf die Lauer. Minuten vergingen. Plötzlich erspähte er wie ein Adler den kleinen schlafraubenden Feind. Wie eine Schlange schlug er dann blitzschnell zu und tötete skrupellos das Untier.
Nach über 20 Minuten konnte sich Ninja-Khai nun endlich wieder zu Bette legen. Und wenn er noch nicht gestorben ist, schlägt er Mücken noch heute 🙂
Andrew
Hey Khai, toller Artikel!
Auch ich bin ein totaler Nepal Fan.
Zu deinen Mückenstichen. Hast du schonmal Stichheiler probiert? Die behandeln den Stich direkt mit Hitze, sodass sich die Gifststoffe gar nicht richtig entfalten können.
Viel Spaß weiterhin in Nepal, vl. trifft man sich mal!
Liebe Grüße
Andrew