Der Verkehr in Nepal ist grausam. Für kurze Strecken braucht man halbe Ewigkeiten. Für längere Strecken sind es schon ganze Ewigkeiten. Innerhalb der Hauptstadt Kathmandu herrscht ein totales Verkehrschaos, außerhalb der Ballungszentren staut es sich zumeist aufgrund der engen Bergpassagen. Wenn beides gleichzeitig zutrifft, geht dann überhaupt gar nichts mehr voran.
So auch wieder einmal in unserem Fall. Der letzte Tag unserer Projektreise verlangte von uns viel Geduld. Von Surkhet sollte es mit dem Nachtbus zurück nach Kathmandu gehen. Pünktlich um 17h fuhren wir vom Busbahnhof ab. Einige kurze Stopps und 14 Stunden später hielten wir an einer Raststätte für eine dreiviertelstündige Frühstückspause. Wäre es nach mir gegangen, hätten wir auch noch die restlichen 25km nach Kathmandu im Bus verharren können.
Um kurz vor 8h setzten wir unsere Fahrt Richtung Kathmandu fort. Wir fuhren genau zehn Minuten, ehe wir am Ende eines massiven Staus kamen. Obwohl die Bergpassage zweispurig gewesen war, ging es langsamer als im Schritttempo voran. Wie sich herausstellte, bahnte sich genau das an, was ich befürchtet hatte. In wenigen Tagen sollten die wichtigsten Feierlichkeiten Nepals beginnen. Während Dashain kehren nämlich viele Stadtbewohner in ihre Dörfer zurück, sodass es auf den Straßen besonders voll ist. Insbesondere am nordwestlichen Ortsausgang des Kathmandu-Tals, wo man unmittelbar ins Gebirge fährt, staut es sich sehr schnell.
Uns blieb nichts anderes übrig als in der Hitze des Busses auszuharren. Unfassbare drei Stunden benötigten wir für die letzten 25km an die Stadtgrenze von Kathmandu! Und es vergingen noch einmal über 2,5 Stunden bis wir unsere Unterkunft (15km) erreichten. Schrecklich dieses Verkehrschaos!
Alle Beiträge von meiner 11. Nepal-Reise findet hier in chronologischer Reihenfolge.
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