Wer in seinem Leben hoch hinaus möchte, muss unbedingt nach Nepal. So jedenfalls die einfache Regel. Das Land mit den meisten Achttausendern der Welt ist für Überflieger – und die, die es gerne sein wollen – prädestiniert. Dort, wo die Bergspitzen Wolken überragen, kommt jeder auf seine Kosten. Es müssen ja nicht bei jedem gleich die 8.848m sein. Nepal lockt nämlich mit seinen unzähligen Trekking-Routen Wanderer aus aller Welt an. Genau deshalb ist das Land sowohl bei Trekking-Frischlingen als auch bei alten Trekking-Haudegen so ungemein beliebt.
Denn ziemlich jeder verbindet Nepal mit Höhe, mit Gebirge, mit dem Himalaya. Was viele allerdings nicht wissen, Nepal hat auch eine flache Seite. Eine sehr, sehr flache sogar. Die Südseite des Landes kommt dem Meeresspiegel nämlich verdammt nahe. Aber ganz so schlimm wie bei den Holländern ist es wiederum nicht – kein Meer sei Dank.
Zwischen dem höchsten Punkt Nepals, dem Mount Everest (8.848 Meter), und dem niedrigsten Punkt im südöstlichen Flachland (60 Meter) liegen ganze Welten und sogar verschiedene Klimazonen!
Das Terai im Süden des kleinen Himalaya-Staates ist absolutes Flachland und erinnert äußerlich kaum an sein nördliches Gegenstück. Jedes Mal, wenn wir auf unseren Projektreisen am Süden Nepals vorbeikommen, staunen wir nicht schlecht, dass es am Horizont nichts zu bestaunen gibt. Keine Berge, keine Hügel. In der Ferne erkennen wir keinerlei Steigung. Das ist auch kaum verwunderlich. Denn die Höhenlage im Terai übersteigt kaum 300 Meter. Dementsprechend geht es auf den Straßen schnurstracks geradeaus.
Langweilig ist es im Süden aber dennoch nicht. Es gibt – abgesehen von Bergen – immer noch sehr viel interessantes zu entdecken. Einen kurzen Trip in das Terai während eurer Nepal-Reise einzuplanen, ist sogar sehr zu empfehlen, um Nepal im Ganzen noch viel besser kennenzulernen. Es muss eben nicht immer hoch hinaus gehen!
Was direkt ins Auge fällt, sind die vielen Fahrräder auf den Straßen. Im Süden des Landes gibt es sogar extra Fahrradwege für die Bevölkerung. Männer und Frauen sowie Schülerinnen und Schüler nutzen den Drahtesel gleichermaßen. Auf den geraden Strecken macht Fahrrad fahren eben mehr Spaß als im Hochgebirge. Auch im Auto zu sitzen, bereitet mehr Freude als im Kathmandu-Tal. Kein Stau weit und breit.
Die äußerlichen Unterschiede zum Norden hängen unmittelbar mit den klimatischen Bedingungen im Süden zusammen. Das Klima im Süden ist subtropisch. Hohe Luftfeuchtigkeit und extreme Temperaturen zeichnen die Sommermonate dort aus. Während der Winterzeit ist das Klima jedoch sehr angenehm. Aufgrund der klimatischen Bedingungen ist das südliche Flachland von einer reichen Flora und Fauna umhüllt.
Das führt auch zu reichlich Obst und Gemüse. Aber keine Sorge, Dal Bhat bleibt auch im Süden Nepals die Nationalspeise Nummer 1. Diejenigen, die aber Genießer von Wasserbüffel-Fleisch sind (Buff), müssen auf Schweinefleisch umsteigen. Aber auch das schmeckt vorzüglich. Vor allem, wenn es wie so oft gegrillt wird.
Es muss eben nicht immer hoch hinaus gehen 😉
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