Nach den Strapazen des gestrigen Tages, sind wir heilfroh, dass wir Jumla am heutigen Morgen lebend erreicht haben. Bevor es für uns zu Fuß weiter nach Dolpa geht, haben wir beschlossen, den heutigen Tag im wundervollen Jumla zu verbringen.
Das Städchen Khalanga, in dem sich auch ein kleiner Flughafen für Inlandsflüge befindet, ist wohl der modernste Teil des Distrikts Jumla. Zum Glück startet und landet hier nur ein Flieger pro Tag. So können wir die Idylle dieser schönen Ortschaft wunderbar genießen.
Jumla ist im ganzen Land Nepal für seine Äpfel bekannt. Klein und saftig hängen die roten Früchte an den Bäumen und warten nur darauf verzerrt zu werden. Überall gibt es kleine Verkaufsstände, die heimische Äpfel anbieten. Auch wir schlagen zu. Schließlich sind sie hier vor Ort viel günstiger als in Kathmandu. Während man in der Hauptstadt über 120 Rupien für 1KG Äpfel aus Jumla zahlt, sind es in Jumla selbst gerade einmal 30 Rupien pro Kilo – noch nicht einmal 25 Cent.
Da sitzen wir nun seelenruhig an einer Mauer und genießen die süßen Äpfel, als wir bemerken wie drei kleine Jungs uns anstarren. Sie kichern, zeigen auf uns und flüstern sich etwas zu. Wir haben die Vermutung, dass unsere weibliche Begleitung aus Österreich der Grund dafür ist. Schließlich besteht der Rest unserer Gruppe ganz unspektakulär aus drei Nepalesen und mir. Doch dann bemerken wir, dass die Kids nur auf diejenigen von uns zeigen, die gerade in einen Apfel beißen. Nun sind wir doch etwas verunsichert. Stimmt etwas nicht mit den Äpfeln? Verstoßen wir gegen irgendwelche Gesetze? Werden wir wirklich gerade ausgelacht?
Meinen nepalesischen Freunden wird es dann doch etwas zu bunt und sie fragen verwundert die drei Jungs, was denn los sei. Es stellt sich heraus, dass Menschen in Jumla sich so sehr an den süßen Äpfeln satt gegessen haben, dass sie nur noch in die Frucht beißen, den Saft aus dem Fruchtfleisch saugen und den Rest wieder ausspucken. Die Jungs hätten noch nie gesehen, dass jemand die Äpfel wortwörtlich komplett aufisst. Wir sind baff und essen natürlich weiter.
Da reisen wir nun fast 1.000km von Kathmandu durchs Land, um in Jumla als Witzfiguren zu enden 😊
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