YOYO – You’re On Your Own

Veröffentlicht in: Persönliches | 1

So wird es mir vermittelt. So rede ich es mir selbst ein.
YOYO – You’re on your own.
Das ist auch nicht schlimm. Vielleicht ist es auch besser so.
Auf sich alleine gestellt zu sein. Nicht viel von anderen zu erwarten.
Etwas von jemanden zu erwarten, heißt gleichzeitig auf jemandem zu warten,
der oder die mir zuarbeitet; mich unterstützt; mich mit Informationen versorgt.

YOYO - You're on your own
YOYO – You’re on your own

Ich bin geduldig. Weil ich nicht viel von anderen erwarte.
Aber wenn die Zeit drängt, kann ich nicht mehr abwarten.
Ich hasse es dann, auf andere zu warten. Von ihnen abhängig zu sein.
Weil sie dann plötzlich das Zentrum meiner Arbeit werden.
Ohne sie geht es nicht weiter.
Deswegen bin ich ohne sie auch besser dran.
Ich höre auf zu warten. Sitze nicht mehr untätig herum.
Ich mache mich selbst an die Arbeit. Weil es sonst keiner macht.
Übernehme selbst ihre von mir zugeteilten Aufgaben.
Alles andere in meinem Leben muss sich dann hinten anstellen.
You’re on your own, sage ich mir. Und das ist auch nicht schlimm.

Ich bin kein Einzelgänger. Teamarbeit ist mir wichtig.
Aber Teamarbeit heißt, dass das Team arbeiten muss.
Das Team arbeitet auch. Das Team tut sein Bestes. Davon bin ich überzeugt.
Nur manchmal nicht schnell genug, nicht effizient genug, nicht genau genug.
You’re on your own, sage ich mir. Und das ist auch nicht schlimm.

Ich mache niemandem Vorwürfe. Keinem!
Weil ich weiß, wie viel ich aufgeben musste, damit unsere Hilfsprojekte in Nepal erfolgreich sind.
Ich verlange von ihnen daher nicht viel.
Weil ich niemandem zumuten kann, genauso viel aufgeben zu müssen.
You’re on your own, sage ich mir. Und das ist auch nicht schlimm.

Denn sie haben ein Leben außerhalb unserer Projektarbeit in Nepal.
Familie und Freunde. Beruf und Freizeit. Ihre Prioritäten.
Die Tage sind kurz. Da bleibt ihnen nicht viel Zeit für ehrenamtliche Arbeit. Verständlich.
Nepal hat nicht den gleichen Stellenwert wie bei mir. Und das ist auch nicht schlimm.

Sie helfen gerne mit. Unterstützen unsere Hilfsprojekte. Wenn sie die Zeit dazu finden.
Sie freuen sich über unsere erfolgreiche Arbeit. Mindestens genauso viel wie ich.
Sie leisten einen kleinen Beitrag und bewirken dabei Großes.
Es macht ihnen Spaß, anderen zu helfen. Entwicklungshilfe kann scheinbar so einfach sein.

Damit Entwicklungshilfe für die einen scheinbar so einfach bleibt,
müssen andere im Hintergrund hart dafür arbeiten.
Ob die einen immer noch Spaß daran fänden, anderen zu helfen,
wenn sie wüssten, wie viel sie aufgeben müssten?

You’re on your own, sage ich mir. Und das ist auch nicht schlimm.

Folge uns Khai-Thai:

Namasté! Schön, dass Du meinen Nepal Blog gefunden hast. Ich heiße Khai-Thai, ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern stammen aus Vietnam, Frankfurt ist meine Heimat und Nepal mein Zuhause. Seit 2011 besuche ich das wundervolle Land für mehrere Monate im Jahr und engagiere mich für unsere Hilfsprojekte vor Ort. In diesem Nepal Blog schreibe ich über meine Eindrücke, Erfahrungen, Anekdoten und Projekte - Einfach mein-Nepal eben ;)

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