Studierst du noch oder lebst du schon?

Eigentlich müsste es eher heißen: „Studierst du WIEDER…?“.
Denn seit letzter Woche Montag darf ich mich wieder „stolzer“ Student der Goethe-Universität Frankfurt nennen.
Es geht nun mit meinem Master in Geographien der Globalisierung weiter. Nicht gerade exakt der gleiche Weg, auf dem ich vor zwei Jahren nach meinem Bachelor-Studium in Wirtschaftswissenschaften stehen geblieben bin.
Aber in den letzten zwei bis zweieinhalb Jahren ist einiges passiert – eigentlich ist eher nur eines passiert: Nepal 🙂

Aber das ist eine andere Geschichte, die (hoffentlich) noch lange nicht abgeschlossen ist.
Das neue Kapitel in meinem Leben betitele ich mal mit „Alles unter einem Hut bringen“.

Glücklicherweise habe ich nur an drei Tagen der Woche (Mo.-Mi.) Seminare. So kann ich weiterhin an den restlichen Tagen etwas Geld in die Tasche spülen. Geld, das – abgesehen für die extrem teure Fachliteratur – für meine Nepal-Aufenthalte dringend benötigt wird.
Trotz unseres gemeinnützigen Vereins ist es nicht so, dass ich meine Nepal-Reisen aus den Spendengeldern bezahle. Alles wird aus privater Kasse beglichen…
Naja ein Opfer, das ich doch gerne bringe und auch mich lehrt, nur das in Deutschland zu besorgen, was ich auch wirklich brauche. Kein Wunder, dass meine große DVD-Sammlung seit gut zwei Jahren sich nicht mehr erweitert 😉

Noch ist es relativ angenehm, obwohl ich schon den ersten Druck nach meiner ersten Uni-Woche spüre. Es ist nicht so, dass ich schon so lange aus dem Uni-Rhythmus raus bin. Es ist eher so, dass der jetzige Studiengang sich komplett von meinem vorherigen unterscheidet.

Ich erinnere mich noch an meine Studienzeit vor ein paar Jahren, mit unzähligen Blockveranstaltungen aus Vorlesungen mit über 500 Studenten und Übungen mit über 100 Kommilitonen, wo man letztendlich nur in der Uni saß und „zuhören“ musste – für mich damals sehr angenehm… 😉
Ja, so sieht es in Wirtschaftswissenschaften aus… Und am Ende jeden Semesters schreibt man bis zu 8 Klausuren und hofft auf das beste…. eigentlich gar nicht so schlimm.
Mann muss aber auch dazu sagen, dass sehr viele WiWi studieren. Im ersten Semester waren wir bis zu 600 Studenten, in meinem letzten als ich meine Bachelor-Arbeit schrieb, waren es nur noch gut 40…

Heute, in meinem Master ist es komplett anders. Wir sind nur etwa 40 Studenten. Es gibt keine Vorlesung mehr, sondern nur Seminare… Aktives diskutieren und mitarbeiten wird gefördert – nicht so mein Fall….
Aber was muss, das muss. Ich habe innerhalb der ersten Woche schon mehr Lese-Aufgaben bekommen, wie in meinem ganzen letzten Studiengang nicht 😉
So befürchte ich, dass zu einem gegebenen Zeitpunkt – wohl zum Ende des Jahres – mein Motor ins Stocken kommen wird.

Uni, Job, Online-Shop, Verein – eines wird sicherlich in den Hintergrund treten müssen. Es sei denn, die Aufgaben in der Uni werden etwas zurückgefahren… 🙂
Bis nächste Woche sollen 200 Seiten gelesen, Fragen beantwortet und Präsentationen erstellt werden – hoffentlich ist dies nur die übliche Abschreckung zu Beginn jeden Semesters…
Da ich die nächsten drei Tage arbeiten muss, könnte es wirklich etwas eng werden – das werden wieder lange Nächte….

Wieso wollte ich mir das noch einmal antun? 😀