Gebetsfahnen und ihre Bedeutung

Veröffentlicht in: Allgemeine Infos über Nepal, Buddhismus, Produkte | 6
Gebetsfahnen im Nagajun Nationalpark, Nepal.
Bunt ist es im Nagarjun Nationalpark, Kathmandu.

Wer schon einmal in Nepal war, hat die farbigen Fähnchen sicherlich schon irgendwo einmal gesehen. Ob nun rund um Tempelanlagen, auf Bergpässen und Berggipfeln oder gar an Wohnhäusern – überall wehen die farbenfrohen Gebetsfahnen und strahlen eine mystische Anziehungskraft aus.

Doch was hat es mit diesen Fähnchen auf sich? Und weshalb sind sie in Nepal so verbreitet?
In diesem Eintrag möchte ich euch die Gebetsfahnen und ihre Bedeutung etwas näher bringen.
Wer mit Gebetsflaggen das eigene Heim, den Balkon oder den Garten schmücken möchte, findet eine Auswahl im mein-Nepal Onlineshop.

In verschiedenen Größen und Materialien erhältlich.
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Original tibetische Gebetsfahnen im mein-Nepal Shop kaufen.
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Gebetsfahnen haben ihren Ursprung im tibetischen Buddhismus

Der Buddhismus hat im Verlauf seiner langen Historie zahlreiche verschiedene Schulen und Systeme hervorgebracht. Grundsätzlich bestehen zwei dominierende Hauptrichtungen, aus denen wiederum einzelne Systeme hervorgegangen sind. Auf die Geschichte und Systeme des Buddhismus soll in diesem Eintrag nicht eingegangen werden. Das würde den Rahmen völlig sprengen. Wer sich dennoch dafür interessiert, dem kann ich folgendes Buch ans Herz legen: Buddhismus – Stifter, Schulen, Systeme von Hans Wolfgang Schumann (Preis: 9,99€).

Gebetsfahnen sind besondere Merkmale im tibetischen Kulturraum. Der tibetische Begriff „rlung rta“ (ausgesprochen „lungta“) bedeutet zu deutsch „Windpferd“. Der Begriff spiegelt demnach wieder, was mit den bunten Fahnen symbolisch bezweckt wird. Die auf den jeweiligen Fähnchen bedruckten Gebete in Form von Mantras sollen mithilfe des Windes dem Himmel zugetragen werden.

Dazu werden die Fahnen im freien aufgehängt und bis zu ihrer vollständigen Verwitterung dem Wind ausgesetzt. Erst so „erreichen“ die Gebete den Himmel. Besonders auf Bergpässen und Berggipfeln sind diese im Himalaya oft vorzufinden.

Natürlich dürfen die Gebetsflaggen auch nicht an buddhistischen Tempelanlagen in Nepal fehlen, die unter Einfluss der tibetischen Kultur stehen. So findet man beispielsweise diese Fähnchen auch an den bekannten Stupas Boudhanath und Swayambhunath vor.

Alles hat seine Bedeutung

Die Reihenfolge der Farben ist immer Blau, Weiß, Rot, Grün und Gelb!
Die Reihenfolge der Farben ist Blau, Weiß, Rot, Grün, Gelb!

Nichts ist bei den Gebetsfahnen dem Zufall überlassen. Hinter dem bunten Chaos steckt viel Symbolik. Die Gebetsfahnen sind immer – sofern die Symbolik der Farbe verwendet wird – in einer Reihenfolge von fünf Fähnchen in den Farben Blau, Weiß, Rot, Grün und Gelb!

Jede Farbe steht für ein explizites Element der Welt. Blau symbolisiert den Himmel, Weiß symbolisiert die Luft, Rot steht für das Feuer, Grün steht für das Wasser und Gelb verkörpert das Erdelement.

Selbst die Zahl fünf trägt eine wichtige Symbolik im tibetischen Buddhismus in sich. Sie verkörpert das Zentrum und die vier Himmelsrichtungen, von denen es ausgeht.

Auf den Gebetsfahnen selbst sind buddhistische Symbole sowie Gebete bedruckt. Häufig kommt dabei das bedeutendste tibetische Mantra „Om Mani Padme Hum“ in ihnen vor. Im tibetischen Buddhismus steht das Mantra „Om Mani Padme Hum“ als Ausdruck der grundlegenden Haltung des Mitgefühls gegenüber allen Lebewesen.

Oft ist auf den jeweiligen Fähnchen auch das tibetische Windpferd selbst mit abgebildet. Mithilfe der Windpferde sollen die Gebete noch wirksamer gen Himmel getragen werden.

In den vier Ecken der recheckigen Fähnchen befinden sich auch häufig weitere Tiersymbole. Diese sogenannten Symboltiere verkörpern die vier Himmelsrichtungen und umrahmen das Windpferd im Zentrum – wieder einmal die Zahl 5.

Die vier Symboltiere sind der Garuda (halb mensch-, halb adlergestaltiges Reittier), der Drache, der Tiger und der Schneelöwe.

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Schaut einfach im mein-Nepal Shop vorbei :)
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Auch in meinem kleinen Onlineshop biete ich natürlich Gebetsfahnen an. Diese gibt es bei mir grundsätzlich in zwei verschiedenen Materialien. Einmal Polyester und einmal Baumwolle. Wer zum Beispiel nicht möchte, dass seine Fähnchen der Verwitterung ausgesetzt werden, kann gerne zu den Polyester-Fahnen greifen, die eine längere Lebensdauer haben.

Ansonsten gibt es noch diverse Größen und Längen der jeweiligen Fahnenkette.
Schaut dazu einfach im mein-Nepal Shop vorbei.

Gebetsfahnen in Nepal

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Namasté! Schön, dass Du meinen Nepal Blog gefunden hast. Ich heiße Khai-Thai, ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern stammen aus Vietnam, Frankfurt ist meine Heimat und Nepal mein Zuhause. Seit 2011 besuche ich das wundervolle Land für mehrere Monate im Jahr und engagiere mich für unsere Hilfsprojekte vor Ort. In diesem Nepal Blog schreibe ich über meine Eindrücke, Erfahrungen, Anekdoten und Projekte - Einfach mein-Nepal eben ;)

6 Antworten

  1. swwe62

    Hey danke für den lesenswerten Beitrag! Ich finde es sehr interessant was es alles für Flaggen gibt mit deren unterschiedlichen Bedeutungen. Viele Grüsse

  2. Stefan

    Hallo Khai-Thai, weißt du zufällig, was die weißen Tücher bedeuten, die Leuten wie Sir Edmund Hillary umgehangen wurden? Beste Grüße, Stefan.

    • Khai-Thai

      Hallo Stefan,

      die weißen Tücher sind traditionelle Begrüßungsschals aus sehr dünner Seide und heißen „Khata“. Auf ihnen sind buddhistische Motive und Mantras. Die Khatas gibt es nicht nur in diesem weiß-goldenen Farbton, sondern mittlerweile auch in diversen anderen Farben. Die Tradition geht nach Tibet zurück.

      Oftmals bekommt man den Khata auch zum Abschied bzw. als „Gute Reise“ Geschenk, aber natürlich auch als Ehrung und Dank. Im religiösen Gebrauch werden Khatas auch um Buddha-Statuen gelegt. Wichtig hierbei ist es jedoch, dass es sich um eine neue (noch ungetragene) Khata handelt, die auch noch nicht verschenkt wurde.
      Umgekehrt kann man Khatas, die man geschenkt bekommen hat, gerne weiter verschenken – aber NIE um eine Buddha-Figur legen.

      Viele Grüße
      Khai-Thai

      • Stefan

        Hi Khai, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Jetzt bin ich wieder etwas schlauer. Beste Grüße, Stefan

  3. Karin Osswald

    Hallo khai,
    Genau damit hatte ich mich die Woche noch beschäftigt und darüber gelesen. Danke für Deinen Bericht. Der rundet alles ab.
    Ganz liebe Grüße und Namaste
    Karin

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