Die Temperatur steigt und mit ihr mein Fernweh…..

Veröffentlicht in: Erinnerungen, Khai in Deutschland | 4

Falls jemand ein Heilmittel gegen chronisches Fernweh parat hat, nur her damit!!! Bin regelrecht am verzweifeln… Hätte niemals für möglich gehalten, dass es so schwer sein wird, von meiner neuen zweiten Heimat Nepal getrennt zu sein.

Seit fast 11 Wochen bin ich schon wieder vom Dach der Welt zurück. Wieder in Deutschland eingelebt, habe ich mich überraschenderweise – nach den zuvor 8 Monaten in Nepal – problemlos. Tatsächlich war es so, als wäre ich nie weg gewesen… Doch richtig glücklich bin ich im Moment nicht… Versteht mich nicht falsch. Ich bin froh und dankbar in Deutschland geboren und aufgewachsen zu sein, doch im Moment… naja… da fehlt einfach etwas….
In Nepal war ich – trotz zum Teil sehr schwierigen Bedingungen und einigen „Problemen“ – viel glücklicher Klar lag das größtenteils an der Zusammenarbeit mit den Kindern der Snowland Ranag Light of Education School, in der ich ehrenamtlich tätig war.
Meine kleinen Geschwister fehlen mir schon sehr….
Doch es lag auch an der faszinierenden Vielfalt dieses Landes. In Nepal zu leben, ist in einer Welt voller Kontraste zu leben. Jeder Tag ist eine Art kleines Abenteuer. Bus, Öffentliche Verkehrsmittel innerhalb Kathmandu, NepalSelbst eine „einfache“ kurze Busfahrt mit den sogenannten „Micros“ (=Minivans mit ca.20 Sitzplätze, in denen sich locker im schlimmsten Fall mehr als 40 Menschen hineinzwängen) fordert jedes Mal ein wenig Abenteuerlust. Man weiß in Nepal nie, was einem der nächste Tag bringt.

Oft genug wird man von einem politisch motivierten Streik „überrascht“, der das komplette Alltagsleben auf den Straßen Nepals lähmt….
Ich bin aber keineswegs ein Adrenalin-Junkie. Es ist schwer zu erklären…Ich brauche in meinem Leben wohl immer ein paar Abenteuer oder ein wenig Ungewissheit – einen plötzlichen Stromausfall von bis zu 18 Stunden am Tag…. Ich genieße und schätze absolut den Luxus in einem entwickelten Industriestaat wie Deutschland. Doch ich habe in Nepal gelernt, dass ich nicht den ganzen Tag darauf angewiesen sein muss. Es ist nichts schwieriges auf den Luxus bzw. den gewohnten Standard zu verzichten – es ist nur überraschend wie leicht es uns allen gefallen ist….

Ich vermisse „mein Nepal“ und möchte am liebsten so schnell es geht zurück. Doch auch in Nepal gilt, „ohne Moos nix los
So dachte ich, dass ich mit viel Arbeit mich vom ganzen Fernweh ablenken könnte. Nur blöd, dass meine Arbeit ausschließlich mit Nepal zu tun hat -.-
Da bleibt nur, in den Erinnerungen zu schwelgen. Gerade bei diesem tollen Wetter in Deutschland mit  diesem blauen wolkenlosen Himmel, schießen mir die Eindrücke in den Kopf, bei denen ich in Nepal stundenlang auf dem Dach der Snowland Schule saß und in die Ferne schaute….. in eine farbenfrohe Landschaft… immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, was die Welt im innersten zusam… nee, Moment…. ich glaub, ich bring‘ meine Erinnerungen durcheinander…
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Namasté! Schön, dass Du meinen Nepal Blog gefunden hast. Ich heiße Khai-Thai, ich bin in Deutschland geboren, meine Eltern stammen aus Vietnam, Frankfurt ist meine Heimat und Nepal mein Zuhause. Seit 2011 besuche ich das wundervolle Land für mehrere Monate im Jahr und engagiere mich für unsere Hilfsprojekte vor Ort. In diesem Nepal Blog schreibe ich über meine Eindrücke, Erfahrungen, Anekdoten und Projekte - Einfach mein-Nepal eben ;)

4 Antworten

  1. Snowland

    Hallo Ecki,

    vielen Dank für Deinen Kommentar und die guten Ratschläge!

    Natürlich ist/war mein Nepal-Aufenthalt ein großes Abenteuer, aber ich möchte nicht deswegen zurück. Das Abenteuer bzw. der Reiz am Unbekannten ist genauso wie die Landschaft ein netter Nebeneffekt vor Ort.
    Sollte ich zurückkehren, geht es mir hauptsächlich darum, hilfsbedürftige Menschen zu unterstützen und Arbeit in der Entwicklungshilfe zu leisten. Natürlich spielen die Kinder in der Schule, an der ich tätig war, eine sehr wichtige Rolle in meinen Überlegungen.

    Diejenigen Volontäre, die viele Monate in dieser Schule arbeiten, haben dementsprechend ein sehr enges Verhältnis zu den Kindern aufgebaut. Man arbeitet nicht nur als Aushilfslehrer, sondern viel mehr als Social-Worker – zumal die Kinder kaum Kontakt zur Außenwelt haben. Langzeit-Volontäre so wie ich, bilden einen guten Gegenpol zu der einheimischen Schul-Administration, die sehr träge oder überhaupt nicht in Krisensituationen handelt. Außerdem sind wir ein wichtiges Bindungsglied zwischen den NGOs bzw. den Förderern dieser Schule und deren Administration. Leider verläuft die Zusammenarbeit aller Beteiligten selten reibungslos, was zum Teil natürlich an den kulturellen Unterschieden liegt.
    Einzig die Volontäre sind so nah an den Schülern, dass nur wir wissen können, welche Probleme oder Sorgen tatsächlich vorliegen.

    Zurzeit sind einfach die Menschen, die mir am meisten am Herzen liegen, in Nepal, sodass mindestens die nächsten Jahre, sich bei mir alles um dieses Land drehen wird – sei es von Deutschland aus mit regelmäßigen Besuchen oder in einem Job in der Entwicklungshilfe direkt vor Ort.

    Die ersten Schritte zur weiteren Unterstützung der Kinder habe ich bereits mit meinem Onlineshop eingeleitet.
    Das nächste Zwischenziel ist momentan mit der Gründung eines gemeinnützigen Vereins im vollen Gange. Ob wir uns bei diesem Unterfangen, zu hohe Ziele setzen? Vielleicht…
    Zweifel kommen immer zu Stande, wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Momentan dauert einfach alles viel, viel länger als gedacht. Da kommen einem schon Zweifel, ob man sich nicht doch für den Bürojob in einem großen Unternehmen entscheiden sollte….

    Lieben Gruß und nochmals Danke!! 🙂
    Khai

  2. eckisupdate

    Hallo Khai,

    Na, dich hat es ja richtig erwischt,
    sorry, aber ich kann das nicht ganz einordnen was dich so umtreibt.
    Dein Bericht liest sich als ein großes und sehr schönes Abenteuer
    als ein ganz persönliches Erlebnis für dich.
    Oder gibt es auch der Wunsch den Menschen dort in Ihrer Situation helfen zu wollen?

    Was hast du denn als Volontär in Nepal gemacht?
    Für was/wen warst du zuständig?
    Möchtest du das gleiche wieder machen?
    Für ein paar Tage/Wochen/Monate/Jahre?
    Wie hast du den Kindern/Familien geholfen?
    Was machen „die“ jetzt ohne dich?

    Nach meinen Eindruck bist du nicht ganz sicher was du dort eigentlich willst,
    Landschaft, Ruhe, Abenteuer, Unbekanntes genießen
    oder „Irgendwie“ den Menschen helfen wollen.
    Beides ist legitim und kann viel Spass machen.
    Nur ob man das auch „gleichzeitig“ wirklich gut tun kann ist die große Frage.

    Was machst du denn hier in Deutschland?
    Wie sieht denn dein langer Weg aus, an dem du nun zweifelst? (sh. 16.08.)
    Vielleicht solltest du dir kleinere Zwischenziele stecken,
    die den langen Weg übersichtlicher machen
    und bei denen du jederzeit deine Hauptrichtung anpassen und korrigieren kannst.
    Das ist sicher nicht einfach wenn man so hin-und her-gerissen ist.

    Ich wünsche dir viel Kraft, Geduld und auch Spass bei der Suche nach deinem „Weg“

    LG
    Ecki

  3. Snowland

    Hehe was soll ich dazu sagen? 1. Freut mich wahnsinnig für Dich!!! 2. …bin aber immer noch neidisch… 🙂

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